Die Afghanistan-Papiere: Leak, Urheberrecht und Streisand-Effekt

800px-Kunar_river_Noorgal_district_in_Afghanistan's_Konar_provinceDeutsche Soldaten kämpfen in Afghanistan in einer sogenannten Friedensmission, die bereits mehrfach verlängert worden ist. Zwar reden manche Politiker offen von Wirtschaftsinteressen, die am Hindukusch verteidigt werden müssen – Fakt ist, dass dort Krieg stattfindet, der jeden Tag neue Opfer fordert und Menschen traumatisiert, verletzt oder tötet. „Friedensmission“ ist dabei billigster Euphemismus, dies ist ein Krieg, und er ist nicht zu gewinnen.

Die WAZ-Gruppe hat einige tausend Seiten aus den Einsatzberichten der Bundeswehr zugespielt bekommen, die sogenannten „Unterrichtungen des Parlamentes“. Sie sind mit der Geheimhaltungsstufe „VS – nur für den Dienstgebrauch“ gekennzeichnet, der geringsten der 4 Geheimhaltungsstufen unseres Landes. Die WAZ veröffentlicht sie online zur Überarbeitung, da die Scans teilweise schlecht lesbar sind.

Das Verteidigungsministerium ist über diese Veröffentlichung nicht glücklich, und versucht, auf juristischem Wege die Löschung dieses Materials zu erreichen – das Argument: (Achtung!) Urheberrecht!!!1elf!!

Nun wird das Verteidigungsministerium den Streisand-Effekt kennenlernen. Die Dokumente verteilen sich jetzt überall im Netz, und werden sich schwerlich herausklagen lassen – und die Bemühungen des Ministeriums leiten noch größere Aufmerksamkeit auf diese Unterlagen.

Ich habe die Afghanistan-Papiere hier auf meinen Server hochgeladen:

Crystal_download_managerDie Afghanistan-Papiere: Die bisher transkribierten Texte (2,6 MB)
Die Afghanistan-Papiere: Orignalscans als Grafiken zum Download (Achtung, 319 MB)
Die Afghanistan-Papiere: Torrent zu den Orignal-Grafiken
  (15 KB, setzt Torrent-Client voraus)

Liebes Verteidigungsministerium, meine Adresse findet sich im Impressum.

60332 Leser.

13 Gedanken zu „Die Afghanistan-Papiere: Leak, Urheberrecht und Streisand-Effekt

  • 9. April 2013 um 14:53 Uhr
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    Tja, Krieg ist eben Krieg, und mindestens (!) seit 67 Jahren wissen wir überall in der Welt, daß „im Krieg“ eben auch wegen der „besonderen kriegerischen Umstände“ nichts „geheim“ bleiben kann, daß alles herauskommt, auch das, was eigentlich (noch?) nicht sollte…
    Wer sich Derartiges ersparen will, na was sollte der vwohl tun? Krieg machen?
    Sich verleiten lassen, von offenbar etwas „entrückten“ Bündnispartnern, die damit wie im Pokerspiel umgehen und sogar die eigenen Bündnispartner mit gefakten Begründungen übers Ohr hauen?
    Wollen hoffen, daß nicht bereits die nächste fakend angeschobene Kriegerei im Anmarsch ist – dabei könnte die neue Transparenz sich nützlich erweisen.
    Kein Urheberrecht der Welt rechtfertigt, daß sie beschissen wird, und das auch noch mit Krieg.

    Antwort
  • 11. April 2013 um 07:50 Uhr
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    auch wird natürlich sinnlos unser erarbeitetes Geld verpulvert,damit wir für Rentner nur 0,25% Rentenanpassung vornehmen können.I.d.meisten Fällen kommen so ca. 1bis 2 Euro bei den Altersarmen an-ca.11 E in den letzten 2 Jahren….Bei unseren Volksvertretern/Selbstbereicherern waren/sind es hingegen E 2000 monatlich.BUPÄ Gauck sool neulich dem Karzei versprochenhaben:auch wenn kein dt.Soldat mehr in Afg. sei, es werde weiterhin der Milliarden-Eurosegen weiterfliessen…..Also,in meinem Namen war das! niemals.RAUS aus AFGHANISTAN !!!!!SOFORT Frau Merkel.

    Antwort

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