Anlässlich des 27. Januar: Gegen Revisionismus! Die Shoa wird nicht vergessen werden

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ Primo Levi¹

Aus den Reihen der AfD mussten wir kürzlich wieder einmal widerliche, revisionistische Aussagen hören. Das Holocaust-Mahnmal sei ein „Denkmal der Schande“, hieß es, die Aufarbeitung der Schrecken der Nazi-Zeit „Umerziehung“ und Teil des Versuches, den Deutschen ihre „kollektive Identität“ zu rauben. Statt der Opfer von Krieg und Vernichtung solle der deutschen Opfer gedacht werden. Die Erinnerung an Krieg und Opfer der Shoa sei „Mies- und Lächerlichmachung deutscher Geschichte“. Auschwitz sei nicht Teil deutscher Geschichte, wurde behauptet, sondern Propaganda mit dem Ziel der Umerziehung. Die praktizierte Erinnerungskultur sei ein „Schuldkult“, den man für beendet erklären will.²

Anlässlich des Gedenkentages für die Opfer des Nationalsozialismus am heutigen 27. Januar³ ist es mir wichtig, festzustellen:

  • Der Holocaust ist eine historische Tatsache. Er ist unleugbarer Teil unserer Geschichte und in seiner Monstrosität unvergleichlich.
  • Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung an den von Deutschland entfesselten zweiten Weltkrieg und an die Verbrechen gegen die Menschlichkeit jener Zeit wachzuhalten und an die folgenden Generationen weiterzugeben, auf dass sich solche Geschehnisse niemals wiederholen mögen.
  • Wer den Holocaust leugnet oder relativiert, wer die Erinnerung an 6 Millionen getötete Juden und die unzähligen anderen Opfer abschaffen möchte, wer nationalsozialistische Begriffe und Kategorien wieder hoffähig machen will, der stellt sich außerhalb des demokratischen Konsenses in unserem Land und erntet unseren Widerstand.
  • Personen und Parteien mit diesen Ansichten und Absichten dürfen in Parlamenten keinen Platz finden. Mit ihnen kann es keine Zusammenarbeit geben.

„Man muss immer Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“ [Elie Wiesel]⁴


¹ Über Primo Levi.
² Ja, dafür gibt es Quellen, die ich auf Anfrage gerne weitergebe, aber ganz sicher nicht mit Namensnennung oder einem Link aus diesem Beitrag heraus adeln werde. Die Urheber dieser Aussagen habe ich angezeigt.
³ Am 27. Januar 1945 befreite die rote Armee Auschwitz.
Über Elie Wiesel.