Ich muss hier offenbar etwas aus dem Nähkästchen plaudern.
Im Nachgang zu unserem Snowden-Antrag „Sicheren Aufenthalt für Edward Snowden in Deutschland!“, der u.a. durch die Grünen abgelehnt wurde, wie ich hier berichtet habe, kamen die Grünen in Erklärungsnot. Es wird jetzt behauptet, wie mir zugetragen wurde, wir Piraten wären im Vorfeld nicht zu Kompromissen bereit gewesen.
Hierzu kann ich feststellen:
Die Verzögerung von mehreren Monaten in der Abstimmung dieses Antrages habe ich – teils gegen großen Widerstand in meiner eigenen Fraktion – durchgesetzt, gerade um einen Kompromiss in der Sache zu finden. Mir wäre nämlich ein gemeinsamer, positiver Entscheid um ein vielfaches lieber gewesen. Ich bin auch aus dem Umfeld Edward Snowdens darum gebeten worden. Ich habe die Abstimmung, die ursprünglich im November vorgesehen war, auf eigene Verantwortung und unter Einsatz meiner Reputation verschieben lassen.
Daraufhin habe ich einen Kompromissvorschlag des Antrages erstellt, der so weichgespült war, wie ich es gerade noch ertragen konnte. Darin war die konkrete Forderung nach sicherem Aufenthalt für Edward Snowden ersetzt gegen den Auftrag an die Landesregierung, zu prüfen, auf welche Weise ein solcher Aufenthalt ermöglicht werden kann.
Diesen Kompromissvorschlag habe ich an die Grünen (!) übergeben, diese wollten die Konsensfähigkeit bei der SPD prüfen.
Zurück kam ein derartig rundgelutschter Antrag, aus dem sogar dieser Prüfauftrag entfernt wurde, sodass ich mich nicht getraut habe, diesen meiner Fraktion vorzulegen. Ein Antrag, der sich mit der Möglichkeit des sicheren Aufenthaltes von Edward Snowden nicht einmal befasst ist so nichtssagend, dass wir nicht als Antragsteller darauf erscheinen wollten (selbst wenn die meisten der Formulierungen darin von mir stammten). Auch waren sämtliche Verweise auf die Selbstlosigkeit und den Mut Edward Snowdens entfernt. Der Antragstellung durch SPD und Grüne alleine hätte aber nichts entgegengestanden.
Eigene oder weitere Kompromissvorschläge von den Grünen oder der SPD an uns kamen nicht mehr vor der Abstimmung.
Mir wäre eine gemeinsame, positive Abstimmung selbstverständlich lieber gewesen, und ich habe alles versucht, diese zu erreichen. Ich habe auch den Kräften widerstanden, die daraus in der Vorwahlzeit eine parteipolitische Aktion gemacht hätten. Aber zu unseren Überzeugungen und zu unserem politischen Willen müssen wir stehen dürfen.
Auf die Doppelzüngigkeit, uns diesen Antrag vorzuwerfen, und ihn selbst in einem anderen Landtag einzureichen und zur Abstimmniederlage zu führen habe ich bereits hingewiesen.
Liebe Grüne: Ich weiß, dass wir in der Sache einer Meinung sind. Hört bitte auf, uns dafür verantwortlich zu machen, dass ihr unserem Antrag aus „parlamentarischen Zwängen“ (meint: Rücksichtnahme auf den Koalitonspartner SPD) nicht zustimmen konntet. Versucht bitte weiter, in der Koalition, in der Ihr Euch befindet, für diese unsere gemeinsame Sache zu arbeiten. Und wir tun das von außen.
• Dokumentation der Abstimmung bei Abgeordnetenwatch.de
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#20piraten Zur Behauptung, die Piraten wären beim Snowden-Antrag nicht kompromissbereit gewesen. http://t.co/u6R2FAf80B
Bei den 20Piraten hat jemand gebloggt: „Zur Behauptung, die Piraten wären beim Snowden-Antrag nicht kompromissbe… http://t.co/tL70IFhqUk
#Grünen wurde im #LTNRW der Antrag zum #Asyl für #Snowden zur Einigung vorgelegt – weichgespült – abgelehnt http://t.co/HF2bPKILah
Von den Grünen (egal von welchen) wird es gegenwärtig – außer vom einzigen Spitzenmann mit einem eigenem Mandat Ströbele – nichts Faßbares zu Snowden geben.
Rundum „abgestimmt“ nach (besser „durch“) die seltsamen Europakandidaten Harms und Schulz, die aufgrund ihrer umfangreichen USA-Ukraine-Engagements sich nicht mit den USA anlegen wollen (oder können?), wird kein Grüner Abgeordneter an seinen Europa-Abgeordneten vorbei eine handhabbare Snowdenposition einnehmen. Das war anders nicht zu erwarten.
Zumal Snowden jede Vernehmung außerhalb Deutschlands ablehnt (laut Tagesschau24 von soeben), richtet sich jede Pro-Snowden-Aktion gegen die „guten Beziehungen zu den USA auch im Ukraine-Konflikt.
Der @netnrd sollte sich (und andere ihm auch nicht) keinen Vorwurf betr. einer „Verzögerung“ machen, der „grüne Frühling“ ist nun vorbei, jetzt beginnt der Sommer, und der wird wohl heißer werden, zu heiß, hoffentlich vertocknet das spärliche Anti-NSA-Frühjahresgrün über den Sommer hinweg nicht völlig aus.
Wie schon gesagt,
es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten grad verblühn, die Frage ist nur wo – bei manchen ist halt noch zu viel „grün“, womit ich nicht sagen will, daß das alles spanisch sei, auch wenn vieles so erscheint.
@Dr_Bob100 Nein, definitiv nicht. http://t.co/3Hv3TDtKUK
Zur Behauptung, die Piraten wären beim #Snowden-Antrag nicht kompromissbereit gewesen http://t.co/oFMxOjs5wQ #Gr%C3%BCne #NSA #Snowden
Zur Behauptung, die Piraten wären beim Snowden-Antrag nicht kompromissbereit gewesen. – @netnrd http://t.co/qIRAFaiPg8
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@a_watch Hier die Antwort zum Vorwurf, wir wären nicht Kooperationsbereit gewesen http://t.co/3Hv3TDtKUK @Arndt_Klocke @20piraten